Zeitstrahl. Hart erkämpft! Forderungen und Errungenschaften der deutschen Frauenbewegungen
Die Arbeit mit dem Zeitstrahl ermöglicht eine detaillierte Auseinandersetzung mit den Forderungen und Errungenschaften der deutschen Frauenbewegungen. Dabei wird jede Welle der Frauenbewegung einzeln betrachtet und diskutiert:
- 19. Jhd.–1933: Erste Welle der Frauenbewegungen
- 1968–1990: Zweite Welle der Frauenbewegung
- 1990–heute: Dritte Welle der Frauenbewegung
Die Methode kann in unterschiedlichen Varianten durchgeführt werden: Abhängig vom Vorwissen der Teilnehmenden und der zur Verfügung stehenden Zeit bietet sich entweder die Variante 1 oder die Variante 2 an. Die einzelnen Einheiten können auch durch kurze Videobeiträge ergänzt werden, die am Ende des Infoblatts zum Zeitstrahl aufgeführt sind. Es sollte beachtet werden, dass in dem Fall mehr Zeit einzuplanen ist. Methodisch kann der Zeitstrahl gut mit dem Quiz „Hart erkämpft und was es gleichstellungspolitisch noch zu erkämpfen gilt!“ sowie mit den Porträts mutiger Frauen im Kampf um Unabhängigkeit aus dem Bildungsschwerpunkt kombiniert werden.
Variante 1:
Die Variante 1 ist geeignet, wenn die Teilnehmenden über weniger Vorwissen zum Thema verfügen und der zeitliche Rahmen bei ca. 6 Stunden (plus ca. 1,5 Stunden Pause) liegt. Hier erarbeiten sich die Teilnehmenden zunächst in Kleingruppen und anhand des Infoblatts zum Zeitstrahl das Wissen um die einzelnen Wellen der Frauenbewegung durch Textarbeit. Sie lernen die gesellschaftlichen Hintergründe der jeweiligen Zeit kennen sowie relevante Akteurinnen und erfahren, mit welchen Mitteln die jeweiligen gleichstellungspolitischen Erfolge erkämpft worden sind. Zum Abschluss erarbeiten die Teilnehmenden ihre eigenen gleichstellungspolitischen Forderungen. Der detaillierte Ablauf dieser Variante 1 ist auf der Webseite https://www.dgb-bildungsschwerpunkt.de/ zu finden.
Variante 2:
Die Variante 2 ist geeignet, wenn die Teilnehmenden über mehr Vorwissen zum Thema verfügen und der zeitliche Rahmen bei ca. 3 Stunden (plus ca. 1 Stunden Pause) liegt. Der Ablauf ist im Folgenden beschrieben:
In Kleingruppen (3 bis 4 Personen) beschäftigen sich die Teilnehmenden zunächst eigenständig mit dem Thema. Sie erhalten dazu einen Umschlag mit Zeitangaben und inhaltlichen Überschriften aus dem Infoblatt zum Zeitstrahl. Zunächst nur für die erste Welle der Frauenbewegung. Die einzelnen Gruppen haben dann 20 Minuten Zeit, um darüber zu diskutieren, welche Zeitangaben zu welchen inhaltlichen Überschriften passen. Die Gruppen halten ihre Ergebnisse jeweils auf einer Stellwand fest. In der Zwischenzeit bereitet der/die Moderator_in eine Stellwand vor, auf der nur die Zeitangaben chronologisch angepinnt werden. Nach der Gruppenarbeitsphase wird gemeinsam im Plenum über die Ergebnisse der Teams gesprochen.
Gibt es unterschiedliche Ergebnisse? Was wurde in den einzelnen Gruppen diskutiert? Chronologisch werden die einzelnen Zeitangaben im Plenum besprochen und die jeweils passenden inhaltlichen Überschriften angepinnt. Anhand des Infoblatts zum Zeitstrahl gibt die Seminarleitung Informationen zu den einzelnen Zeitangaben und kann Beiträge der Teilnehmenden ergänzen sowie kurz auf den gesellschaftlichen Hintergrund und die zentralen Forderungen eingehen. Die Informationen dazu findet die Seminarleitung im Infoblatt zum Zeitstrahl. Abschließend kann mit den Teilnehmenden diskutiert werden, was aus ihrer Sicht die wichtigsten gleichstellungspolitischen Errungenschaften dieser Zeit waren. Danach sollte eine kurze Pause gemacht werden.
Anschließend werden die Kleingruppen neu gemischt und erhalten einen Umschlag mit Zeitangaben und inhaltlichen Überschriften der zweiten Welle der Frauenbewegung. Dann wird so vorgegangen, wie es bereits oben beschrieben ist. Danach sollte wieder eine kurze Pause gemacht werden. Abschließend werden die Kleingruppen noch ein letztes Mal neu zusammengestellt und erhalten einen Umschlag mit Zeitangaben und inhaltlichen Überschriften der dritten Welle der Frauenbewegung. Dann wird wieder so vorgegangen, wie es oben bereits beschrieben ist. Danach sollte eine längere Pause gemacht werden. Zum finalen Abschluss dieser Methode bietet es sich an, allen Teilnehmenden 10 Minuten Zeit zu geben und darüber zunächst allein nachzudenken, was es aus ihrer Sicht gleichstellungspolitisch noch zu erkämpfen gibt.
Die Teilnehmenden notieren im Anschluss ihre Forderungen auf Moderationskarten. Die Karten werden an einer Stellwand mit der Überschrift „Was wir heute fordern!“ (erstellt durch die Moderatorin oder den Moderator) gesammelt. Alle Teilnehmenden erhalten die Gelegenheit, ihre Karte kurz vorzustellen und an die Stellwand zu pinnen.
Ziele:
- Die Teilnehmenden setzen sich mit der Geschichte der Frauenbewegungen auseinander, lernen die erkämpften gleichstellungspolitischen Meilensteine sowie den Weg dahin kennen und können die verschiedenen Errungenschaften in den jeweiligen gesellschaftlichen Hintergrund einordnen.
- Die Teilnehmenden kennen aktuelle gleichstellungspolitische Herausforderungen und erarbeiten ihre persönlichen, politischen Forderungen in diesem Bereich.
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