Positionierung „Selbstbestimmung – Mitbestimmung – Fremdbestimmung“

Die Methode eignet sich zum thematischen Einstieg. Sie beschäftigt sich mit der Frage, wo wir Entscheidungen in unserer Gesellschaft selbst treffen können und wo dies nicht der Fall ist. Dabei soll veranschaulicht werden, dass sowohl Möglichkeiten zur Selbstbestimmung und Mitbestimmung aber auch Fremdbestimmung in unserer Gesellschaft anzutreffen sind. In einem zweiten Schritt wird erfragt, ob der erkannte Zustand sinnvoll erscheint oder verändert werden sollte.

Material:

  • Raum mit genug Platz zum Positionieren
  • Karten mit Beschriftung „Selbstbestimmt“, „Mitbestimmt“ und „Fremdbestimmt“

Ablauf:

Bevor die Methode startet, werden die Karten in einer Linie auf den Boden gelegt. Dabei soll das eine Ende die Karte „Selbstbestimmt“ und am anderen Ende „Fremdbestimmt“ liegen. In der Mitte wird die Karte „Mitbestimmt“ gelegt. Hier kann kurz erläutert werden, was mit den Wörtern gemeint ist. Mitbestimmung kann sich auf den Einflussbereich von Interessensvertretungen beziehen, aber auch bedeuten, dass Bürger*innen auf einen Zustand Einfluss nehmen können, ihn aber nicht selbstbestimmt entscheiden können.

Die Teilnehmenden werden nun gebeten, sich entsprechend aufzustellen, wie selbst-, mit-, oder fremdbestimmt sie in einer Tätigkeit oder gesellschaftlichen Bereich sind. So kann gefragt werden:

Wie selbst-, mit-, oder fremdbestimmt seid ihr in eurem Beruf?
Wie selbst-, mit-, oder fremdbestimmt seid ihr bei der Auswahl eures Mittagsessens?
Wie selbst-, mit-, oder fremdbestimmt seid ihr bei der Ausübung eures Lieblingssports?
Wie selbst-, mit-, oder fremdbestimmt seid ihr beim lauten Hören von Musik in eurer Wohnung oder eurem Haus?
Wie selbst-, mit-, oder fremdbestimmt seid ihr im Straßenverkehr?
Wie selbst-, mit-, oder fremdbestimmt seid ihr bei der Auswahl des Fernsehprogramms?
Weitere Fragen können ergänzt werden.

Die Teilnehmenden stellen sich nun nach ihrer Empfindung entlang der Linie mit den Karten auf und die Moderation erfragt, warum sie an dieser Position stehen. Dabei können die Teilnehmenden auch untereinander diskutieren, warum sie an unterschiedlichen Positionen stehen. Zusätzlich kann die Moderation fragen, ob die Teilnehmenden mit der Position zufrieden sind oder nicht.

Die Methode soll aufzeigen, dass wir in unserer Gesellschaft häufig Entscheidungen treffen können oder müssen, die ein Aushandeln mit anderen Menschen bedeutet, z.B. bei der Entscheidung für oder gegen einen Zebrastreifen, wenn die Interessen von Fußgänger*innen und die der Autofahrer*innen unterschiedliche aussehen können. Die Diskussion sollte dabei so ablaufen, dass alle Meinungen gehört werden. Anschließend soll aber eine gemeinsame Entscheidung getroffen werden, darüber ob der gesellschaftliche Bereich eher selbst-, mit- oder fremdbestimmt einzuordnen ist.

Während der Methode sollen demokratischen Spielregeln im Sinne von Diskutieren und Aushandeln von Entscheidungen erfahrbar gemacht werden.

7-20 Personen

40 min

Moderationskompetenz:

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