Aktivierende Präsentation „Demokratie in der Wirtschaft. Geht das?“

Das Konzept der Wirtschaftsdemokratie ist eng mit gewerkschaftlichem Handeln verbunden. In der Übung sollen sich die Teilnehmenden darüber ein Bild machen, was Wirtschaftsdemokratie bedeutet, wie sie gelebt werden könnte und wo Aspekte davon vielleicht schon in ihrem beruflichen Alltag eine Rolle spielen. Es geht hierbei zunächst darum, die Teilnehmenden aktiv über das Thema nachdenken zu lassen und in einen gemeinsamen Austausch dazu zu kommen. Die Gedanken können einen utopischen Charakter haben, also einen Idealzustand beschreiben. Um für die Teilnehmenden das Thema greifbarer zu machen, wird Wirtschaftsdemokratie in dieser Übung zu Beginn vom Betrieb bzw. der Verwaltung aus gedacht. Im Anschluss werden die Teilnehmenden größere Zusammenhänge erkennen und zu einer gemeinsamen Diskussion angeregt.

Die Teilnehmenden benötigen ein gewisses Maß an Vorwissen zu wirtschaftlichen Zusammenhängen und Grundlagen der Mitbestimmung, das sie zum Beispiel durch ihre gewerkschaftliche Arbeit erworben haben.

Material:

  • Wenn möglich mehrere Räume, zumindest so viel Platz für drei Stationen
  • Moderationswände, Karten und Moderationskoffer
  • Beamer und Laptop

 

Ablauf:

Zu Beginn der Methode sollte die Moderation die Teilnehmenden fragen, ob sie den Begriff Wirtschaftsdemokratie schon gehört haben und was sie damit verbinden. Sollte keine Antwort erfolgen, kann nachgefragt werden, was sie sich darunter vorstellen. Dies kann auch kurz diskutiert werden. Die Moderation kann hierbei Ergänzungen einbringen und kurz auf die gewerkschaftliche Geschichte des Konzepts eingehen.

Im Anschluss umreist die Moderation kurz das weitere Vorgehen, um sich dem Konzept der Wirtschaftsdemokratie inhaltlich zu nähern: In einem ersten Schritt werden die Teilnehmenden eingeladen, ihren eigenen Arbeitsalltag zu reflektieren und darüber nachzudenken, wo sie demokratische Elemente in ihrer Arbeit sehen bzw. sich wünschen. Die Teilnehmenden können motiviert werden, kreativ nachzudenken, auch wenn ihnen ein Gedanke oder eine Idee erstmal unrealistisch erscheint.

Dieser erste Schritt findet als Austausch in Kleingruppen von 3-4 Personen statt. Die Teilnehmenden sollen sich auf Karten notieren, was ihnen zu folgenden Fragen einfällt:

  1. Welche demokratischen Möglichkeiten habt ihr in eurem beruflichen Arbeitsalltag?
  2. Welche demokratischen Möglichkeiten würdet ihr euch wünschen?
  3. Hättet ihr eine Idee, wie demokratische Abläufe in eurem Arbeitsalltag umgesetzt werden könnten?

Die Fragen werden auf drei Moderationswände (je eine Frage pro Wand) geschrieben und im Raum platziert.

Die Teilnehmenden sollen diese Frage nacheinander diskutieren und auf Karten ihre Ergebnisse festhalten. Hierzu haben sie 20 Minuten Zeit. Es ist dabei ausreichend, Stichpunkte zu notieren. Sind die Fragen genügend diskutiert, pinnen die Kleingruppen die Karten an die jeweilige Moderationswand.

Die Moderation fordert die gesamte Gruppe auf, sich die Ergebnisse anzuschauen und moderiert die Gespräche.  So können interessante Erfahrungen geteilt werden sowie bereits vorhandene demokratische Möglichkeiten in einem Arbeitsumfeld ausgiebiger erläutert werden. Dabei sollte, wie bereits in der Kleingruppen, die erste Frage zuerst und die dritte Frage zuletzt besprochen werden.

Ist diese Diskussion beendet, kann die Moderation mit dem Vortrag „Wirtschaftsdemokratie in Geschichte und Gegenwart“ beginnen. Die Folien wie auch die Erklärung dazu findet ihr unter www.dgb-bildungsschwerpunkt.de. Der Vortrag sollte durch Fragen unterbrochen werden. Vor allem bei Folien, die Ereignisse aus der jüngeren Vergangenheit behandeln, kann gefragt werden, ob die Teilnehmenden davon gehört haben oder nicht. Eine dialogische Form lockert den Vortrag auf und kann zu einer lebhaften Diskussion führen. Auch empfehlenswert ist es, Verständnisfragen sofort anhand einer Folie zu klären.

Der Vortrag endet mit zwei Fragen, die je nach Konzeption der Moderation benutzt werden können oder nicht. Die Fragen sollen die Teilnehmenden aktivieren, über Wirtschaftsdemokratie nachzudenken und wie mehr Mitbestimmung in der Arbeitswelt realisiert werden könnte.

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